Neben der Überbelegung von Räumlichkeiten und dem Einsatz von Nicht-Fachkräften soll ein sogenanntes Brückenangebot geschaffen werden, dass die Standards der Jugendhilfe für einen längeren Zeitraum faktisch außer Kraft setzen wird. Das hat zur Folge, dass für mehr Jugendliche weniger Platz zur Verfügung stehen wird, z.T. können ab 16 m² sogar 3 bis 4 Personen untergebracht werden. Regulär gibt es in der Jugendhilfe keine Zimmerbelegungen mit mehr als zwei Personen. Des Weiteren wird es keine Rund-um-die-Uhr-Betreuung der Kinder und Jugendlichen mehr geben, da der Nachtdienst nur noch in Form einer nächtlichen Rufbereitschaft ermöglicht werden soll. Zudem sollen ?schulersetzende Maßnahmen? eingesetzt werden. Noch ist nicht klar, was sich dahinter verbirgt, jedoch ist zu befürchten, dass sie an der regulären Schulpflicht vorbeigehen. Anstatt Parallelstrukturen aufzubauen und langfristig Standards auf einem niedrigeren Niveau zu etablieren, wird eine offensive öffentlichkeitswirksame Akquise von geeigneten Gebäuden für Jugendhilfeeinrichtungen und vor allem von Fachkräften gefordert. Im Rahmen einer langfristigen Finanzierungstrategie müssen erfahrene Träger*innen in die Lage gebracht werden nachhaltige Angebote, die unabhängig von Zugangszahlen sind, zu realisieren. Zusätzlich fordert die SozDia einen niedrigschwelligen Zugang zu Spracherwerb- und Alphabetisierungs- sowie Berufsorientierungsmöglichkeiten, bereits ab ihrer ersten Woche in Berlin. Diese zu schaffen, kann nur dem Land und den Träger*innen gemeinsam gelingen!