„Als sozialdiakonischer Träger spüren wir aus unserer christlichen Tradition heraus eine besondere Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung. Deshalb fördern wir ökologische Nachhaltigkeit seit Jahren und haben diese fest in den Alltag vieler unserer rund 50 stiftungseigenen Einrichtungen integriert“, sagt Marc Tschirley, einer der beiden Klimaschutzmanager bei der SozDia. Und er führt aus: „Mit dem Monat der Nachhaltigkeit möchten wir nicht nur intern für dieses Thema sensibilisieren, sondern wenden uns an eine breitere Öffentlichkeit, um Denkanstöße für ein umweltbewusstes und ressourcenschonendes Verhalten zu geben.“ Zufrieden mit der Resonanz zeigt sich sein Kollege Benjamin Domke und ergänzt: „Wir möchten zeigen, was jeder Einzelne tun kann und dass jede positive Veränderung einen Unterschied macht. Die Challenge hat eine tolle Dynamik entfaltet. Es war schön zu sehen, wie die Teilnehmer*innen die Aufgaben mit viel Motivation und Kreativität gemeistert haben.“
Nach einer formlosen Anmeldung sollten die Teilnehmenden im Verlauf des Junis, möglichst viele Aufgaben bearbeiten. Jeweils montags wurden das neue Thema und die dazu gehörigen Wochenaufgaben bekannt gegeben. Mitmachen konnten sowohl Mitarbeitende der SozDia als auch Externe und das einzeln, im Team oder als Einrichtung. Die Bewältigung der jeweiligen Aufgabe musste per Foto oder Screenshot nachgewiesen werden. Begleitend dazu haben die beiden SozDia-Klimaschutzmanager zu jedem Themenbereich viele weiterführende Informationen und praktische Handlungstipps bereitgestellt sowie zwei Nachhaltigkeits-Talks per Videokonferenz angeboten.
„Obwohl wir im Alltag bereits vieles beherzigen, waren wir erschüttert, wie groß unser jeweiliger ökologischer Fußabdruck ist. Das ist aber gleichzeitig auch Ansporn, noch mehr zu tun“, sagt Laura Dederichs vom dreiköpfigen Team „Die Grünmacherinnen“, das sich nach neun erfolgreich absolvieren Aufgaben den Sieg mit Jana Thormählen teilt, die bei der Stiftung als studentische Hilfskraft arbeitet. Sie pflichtet dem bei: „Zwar achte ich ohnehin schon sehr auf ein umweltschonendes Verhalten, aber während der Challenge habe ich trotzdem nochmal neu darüber nachgedacht. Zum Beispiel verzichte ich künftig auf das Kauen von herkömmlichen Kaugummis, die ja Kunststoff und damit Erdöl enthalten.“ Besonders viel positives Feedback bekam sie übrigens beim Müllsammeln. „Der bei unseren Klimaschutzmanagern ausgeliehene Müllgreifer und ein sich rasch auftürmender Müllhaufen machten auf Passanten mächtig Eindruck.“ Und so entstand direkt eine Idee: „Es wäre doch toll, regelmäßig zum gemeinsamen Müllsammeln im Wohn- oder Arbeitskiez aufzurufen.“
Die Gewinnerinnen dürfen sich nun drei Monate lang saisonales Obst und Gemüse aus wöchentlich frisch für sie zusammengestellten Bio-Kisten schmecken lassen. Den dritten Platz sicherte sich das Team „JuFaZ for future“ aus dem im Weitlingkiez ansässigen Jugend- und Familienzentrum. Darüber hinaus nahmen alle Teilnehmenden, die mindestens drei Aufgaben bewältigt hatten, an einer Verlosung für Zusatzpreise wie Gartenwerkzeuge und Bio-Dünger, Energiesparsets oder auch Tickets für das Naturkunde- und Technikmuseum teil.
Die Aufgaben im Einzelnen
Der „Monat der Nachhaltigkeit“ startete am 1. Juni mit dem Aufruf „Lass es grünen!“ Die damit verbundenen Aufgaben umfassten zum einen das Aussäen oder Setzen einer ökologischen Bepflanzung, bei der zum Schutz der Artenvielfalt darauf geachtet werden sollte, dass Bienen und Schmetterlinge dort Nektar oder Pollen finden. Alternativ konnte die Aufgabe auch durch das Wässern von Stadtbäumen erfüllt werden. Die zweite Aufgabe für die erste Juniwoche war das Sammeln von Müll, um damit einen Beitrag für eine saubere Stadt zu leisten und durch die nachfolgende Mülltrennung wertvolle Ressourcen zu schonen.
Neben Reparieren, Upcycling, Tauschen oder Secondhand-Verkauf stand in der zweiten Juniwoche die Berechnung des eigenen ökologischen Fußabdrucks auf dem Programm. In Woche drei folgte der Aufruf „Spare Energie!“. Hier sollten Energiefresser mittels abschaltbarer Steckerleisten oder wassersparender Aufsätze an Wasserhähnen und Duschköpfen bekämpft sowie mithilfe von Thermo- oder Hygrometern sinnvoll gelüftet werden. Und um die Aufgabe, klimafreundlich zu kochen zu meistern, galt es, eine Speise mit saisonalen, regionalen und unverarbeiteten Bio-Zutaten zuzubereiten. Mit dem Ziel, die Umweltbelastung zusätzlich zu reduzieren, sollten hier nach Möglichkeit wenig Fleisch oder andere tierische Lebensmittel Verwendung finden.
In der vierten Woche ging es unter dem Motto „Wissen verändert die Welt“ um die Frage, wie sich die Teilnehmenden zum Thema Nachhaltigkeit informieren. Als Querschnittsthema, das nahezu alle Lebensbereiche berührt, gibt es mittlerweile viele Medien, die sich der Vermittlung von Nachhaltigkeitsthemen verschrieben haben. Einzureichen waren dafür Bilder oder Screenshots von Zeitschriften, Dokumentationen, Büchern, Podcasts oder auch Spielen. Die zweite Aufgabe in dieser Woche lautete, raus in die Natur zu gehen. Es wurde dazu eingeladen, einfach die Natur zu genießen und dabei auch Wege oder Ausstellungen anzusteuern, die z.B. über den Klimawandel oder den Wald informieren. Wie schon bei den vorhergehenden Themenbereichen gab es auch hier wieder wertvolle Tipps, wie z.B. den Hinweis auf die Ausstellung Wald.Berlin.Klima. Entlang eines ca. 4 km langen Rundweges im Grunewald wird dort an 11 Informationsinseln, den sogenannten "Waldwohnzimmern", die Anpassung der Berliner Wälder an den Klimawandel anschaulich gemacht.
In der letzten Juniwoche hieß es dann „Mach was du willst, aber nachhaltig!“. Hier war entweder Kreativität gefragt oder die Teilnehmer*innen konnten einfach mal zeigen, wie sie ihren Alltag ohnehin nachhaltig gestalten. Das konnte die morgendliche Fahrt zur Bäckerei mit dem Fahrrad sein, aber auch eine individuelle nachhaltige Aktion.
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